Der «digitale Journalismus» und seine Tücken

In Deutschland untersuchten die Medienwissenschaftler Stephan Weichert (Hamburg Media School), Leif Kramp (Uni Bremen) und Annika Sehl (TU Dortmund) den digitalen Journalismus. Sie veröffentlichten in Zusammenarbeit mit ihren Kollegen zwei Studien:

  1. Digitaler Journalismus – Dynamik, Teilhabe, Technik
  2. Die Zeitungsmacher – Aufbruch in die digitale Moderne

Sie präsentierten die Ergebnisse ihrer Studien unter dem Titel «Vom Innovationsgeist zur Aufbruchstimmung». Von Letzterem war allerdings wenig zu merken, sie schrieben es schliesslich auch nur in den Titel, um das Wort «Krise» zu vermeiden.

Kurz Zusammengefasst sehen die Profs, dass der digitale Journalismus durchaus Potential hat. Nicht ganz neu –freundlich ausgedrückt – ist ihre Erkenntnis, wo dieses verortet ist:

  • Publikumsteilhabe
  • Storytelling
  • Quellennennung und Transparenz
  • Data Scraping
  • Innovative Vertriebswege

Weil das wie erwähnt allgemein bekannt ist, gingen die Redner stärker auf seine Probleme ein (die des digitalen Journalismus).

  • Dialog mit dem Publikum ist in vielen Redaktionen unterentwickelt
  • Viele Journalisten nehmen ihre Kommunikationsaufgabe nicht an
  • Umgang mit Störern und Trollen gilt als Problem
  • Wenig Konsens beim Umgang mit Kommentaren (Klarname/Nickname, freier Zugang/Registrierungspflicht, etc.)
  • Kein plattformübergreifendes Denken und Arbeiten

Kramp, Sehl und Weichert formulierten deshalb fünf Forderungen Empfehlungen aus, die sich weniger an Journalisten selbst, sondern vielmehr an die Medienhäuser richten:

  • Systematische (d.h. überprüfbare) Weiterbildungsangebote für die Redaktionen installieren
  • Neue journalistische Berufsfelder (Moderator, Blogger, Kurator, Community Manager) antizipieren und integrieren
  • Innovationsfreundliches Arbeitsklima schaffen – Co-Creating, Projektbudgets etc.
  • Journalisten und Redaktoren in Unternehmensstrategie miteinbeziehen und teilhaben lassen
  • Mit Hochschulen und Instituten kooperieren

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