Die Nachrichtenagentur Reuters befragte im Januar und Februar diesen Jahres über 20’000 Menschen aus zwölf Ländern (darunter Deutschland, Italien und Frankreich, nicht aber die Schweiz) über ihren Medienkonsum.
Die wichtigsten Aussagen zusammengefasst:
- Medienkonsum auf Smartphones nimmt noch schneller zu als die letzten Jahre; bei Tablets ist der Höhenflug gebremst, aber immer noch zunehmend. Browser wird gegenüber Apps bevorzugt.
- Beim Vergleich einzelner Kanäle sind TV und Print seit 2013 im Sinkflug, Online ist konstant und Social im Wachstum. Trotzdem bleibt das Fernsehen in vielen Ländern der wichtigste Bezugskanal. Allerdings ist das Medium bei Jungen nicht mehr gefragt (siehe Bild oben).
- In Westeuropa (Deutschland, Frankreich) nutzt heute jeder fünfte Social-Media, um News zu konsumieren – ein Wachstum von über fünf Prozent gegenüber 2013.
- Der Videokonsum (Online-News) nimmt in allen befragten Ländern signifikant zu. Spitzenreiter ist USA, wo sich 30 Prozent der Befragten mindestens einmal pro Woche per Video informieren.
- Im Bereich der Social Media sind absteigend Facebook, YouTube (?), Twitter und WhatsApp die wichtigsten Bezugsquellen für News.
- Warum etwas anklicken? Vertrauenswürdige Quellen sind im Bereich „Suche“ weniger wichtig, als knallige Überschriften. Auf Social Media hält es sich die Waage, bei Newsreaders/Apps ist Ersteres noch wichtiger.
- Hauptkonsumationszeiten von News sind in der Früh («das Erste was ich mache») und am frühen Abend. Die Studie zeigt keine Unterschiede zwischen traditionellen und digitalen Medien.
- Wer ist bereit für Online-Inhalte zu zahlen? Ernüchternde Antwort: Nur wenige. Spitzenreiter ist Finnland mit 14 Prozent, letzter UK (6 Prozent) – der Rest liegt dazwischen.
- In Zukunft schaut das nicht besser aus: In Spanien, USA, Australien und UK sind zwischen 59 und 75 Prozent nicht bereit, für Online-Inhalte zu zahlen. Der Rest möchte dafür höchstens 8,50 Dollar im Jahr hinlegen.
- Traditionelle Medienhäuser werden von der Leserschaft zwar noch öfter frequentiert als die digitale Konkurrenz (Huff Post, Buzzfeed, Vice etc.). Aber der Vorsprung schmilzt langsam.
Quelle: Reuters Institute, Digital Report 2015, PDF-Download
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